Tanzprojekt Human
Abschlussbericht des Tanzprojektes Human im Rahmen des Inklusiven europäischen Kongresses „Grenzen bewegen“ 15.06. – 18.06.2022 in Zürich
Der Inklusive europäische Kongress liegt seit 3 Wochen zurück und noch immer erreichen mich zahllose Gruss- und vor allem Dankesbotschaften. Das besondere an diesem Kongress war, dass auch wir, die Organisatoren, bei allen Anstrengungen die mit der Vorbereitung und Durchführung verbunden waren, voll des Dankes sind. Wir haben die grosse Fülle, die wir während der Veranstaltungen erleben durften, die vielen kostbaren Begegnungen, die vielen Anregungen und neuen Gedanken und das unglaubliche Erlebnis was möglich ist, wenn Inklusion im besten Sinne gelingt und nicht länger eine unverwirklichte Utopie ist, als ausgesprochen bereichernd erleben dürfen.

Einer der Höhepunkte am Kongress war zweifellos das Tanzprojekt Human. Darüber möchte ich Ihnen hiermit gerne einen Bericht geben.
Am 06.06.22 Pfingstmontag nahm die Gruppe, bestehend aus 8 SchülerInnen der RSS Wetzikon, 4 Studierenden der HFH Zürich, 2 Praktikantinnen und 12 Bewohnern vom Hof Wagenburg und Triemenhof (Zürcher Eingliederung) unter der Anleitung von Wilfried van Poppel und seiner Partnerin Amaya die Probenarbeit auf.
Ziel war es als inklusive Gruppe zusammenzuwachsen, um die anspruchsvolle Aufgabe eine 30-minütige Choreographie einzustudieren, zu meistern. Dabei zeigte sich schnell, dass der Kontakt mit den Bewohnern der beiden Höfe dazu angetan war, Barrieren mit Leichtigkeit abzubauen. So wurde die zusammengewürfelte Gruppe bald zu einer homogenen Einheit, in der alle ihren Fähigkeiten entsprechend, vielseitig eingesetzt und in Scene gesetzt werden konnten.
Den beiden Choreographen gelang es in vorbildlicher Weise die Ressourcen der einzelnen Akteure zu erkennen und zu fördern. Dadurch entstand eine Kooperation und eine energetische Dichte, zwischen Menschen mit und ohne Assistenzbedarf, von ausserordentlicher Qualität.
Da der Company der Probenraum in der RSS Wetzikon nur bis zum 11.06.22 zur Verfügung stand, musste die gemeinsame Arbeit bis zum 15.06.22 sistieren, was ein gewisses Risiko darstellte. Würde es gelingen, die komplexen Abläufe nach einer Pause von 4 Tagen wieder zu erinnern und die entstandene Energie wiederzufinden?

Es zeigte sich, dass dies durch die mitreissende Präsenz und die hohe Professionalität der beiden Choreographen möglich war. So konnte am Mittwoch 15.06.22 eine konzentrierte, gelungene Hauptprobe durchgeführt werden, deren Ergebnis sich am 16.06.22 auf die Generalprobe im Volkshaus übertragen liess.
Und dann war es endlich soweit. Am Abend erwarteten die Tanzcompany rund 600 Gäste, die zu dem öffentliche Kulturabend am inklusiven europäischen Kongress gekommen waren.
Die ersten gewaltigen Klänge des musikalischen Werks von Helge Burggrabe ertönten, die Tänzer begannen sich dazu in einfühlsamer, artistischer und dramatischer Weise zu bewegen und es entstand eine Interaktion zwischen den Akteuren, die atemberaubend war. Der Grossteil des Publikums liess sich gleich vom Zauber der Darbietung einfangen und nicht wenige waren im Laufe der 5 Stücke zu Tränen gerührt.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die Company, verdientermassen, mit stehenden Ovationen gewürdigt.

Wir haben zahlreiche Rückmeldungen im Nachklang auf den Kongress bekommen, in denen die Vorführung als „der“ Höhepunkt aller Veranstaltungen während des Kongresses erwähnt wurde.

Ich bin mir sicher, dass die Schülerinnen und Schüler lange von dem Erlebnis zehren werden. Im besten Falle wird es eine biographische Dimension für sie bekommen.
In diesem Sinne danke ich Ihnen ganz herzlich für die Unterstützung dieses einzigartigen, inklusiven Projektes. Ich hoffe Ihnen mit diesem kurzen Bericht einen kleinen Einblick in ein grossartiges Projekt vermitteln zu können.
Für das Organisationskomitee Udo Pfeil